Seit Anbeginn der Zeit spielen Pflanzen nicht nur für das ökologische Gleichgewicht eine wichtige Rolle, sondern sind auch eng mit uns Menschen auf körperlicher, emotionaler und geistiger Ebene verbunden, und unterstützen somit unser Wohlbefinden. Ätherische Öle sind natürliche, aromatische, leicht verdampfende Flüssigkeiten aus Sträuchern, Blumen, Bäumen, Wurzeln, Büschen und Samen, und werden gewöhnlich mittels Dampfdestillation, Hydrodestillation oder Kaltpressung gewonnen. Die Moleküle ätherischer Öle sind relativ klein und haben die besondere Fähigkeit, die Zellmembran durchdringen zu können und durch Blut und Gewebe zu wandern. Gleichzeitig überwinden sie auch die Blut-Hirn-Schranke und können damit positiv auf das zentrale Nervensystem wirken.
Aus chemischer Sicht, bestehen ätherische Öle aus 200-500 verschiedenen, einzigartigen, biologischen Bestandteilen. Sie gehören zu den mächtigsten / kraftvollsten therapeutischen Substanzen der Natur. Sie unterstützen viele lebensnotwendige Funktionen in unserem Körper. Der Duft einiger ätherischen Öle kann sehr anregend und belebend wirken, andere Essenzen können einen beruhigenden und sehr entspannenden Effekt haben, oder bei der Überwindung von Angstzuständen und Hyperaktivität unterstützen. Auf körperlicher Ebene wirken sie stimulierend auf das Immun- und Hormonsystem, unterstützen unter anderem die Verdauung und haben einen regenerierenden Effekt auf das Gewebe. Die Wirkung ätherischer Öle auf den Körper als auch auf den Geist, ist einzigartig, vielseitig und außergewöhnlich.
Aus antiken Schriften und Traditionen ist bekannt, dass aromatische Stoffe in religiösen Ritualen zur Heilung von Krankheiten und anderen physischen und psychischen Beschwerden eingesetzt wurde. So verstanden es die Ägypter meisterhaft, ätherische Öle und andere Aromastoffe zur Einbalsamierung einzusetzen. Derartige Zeugnisse reichen bis auf 4500 v.Chr. zurück. Die Wiedereinführung ätherischer Öle in die moderne Medizin erfolgte im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Dr. René-Maurice Gattefossé, ein französischer Kosmetikchemiker, gilt gemeinhin als „der Vater der Aromatherapie“, da er und eine Gruppe Wissenschaftler 1907 mit dem Studium ätherischer Öle begann. 1990 verfassten der französische Allgemeinmediziener Dr. Daniel Pénoel und der Biochemiker Pierre Franchomme gemeinsam das erste Nachschlagewerk, das die medizinischen Heilwirkungen von 270 verschiedenen, ätherischen Ölen auflistet und ihre Anwendung erklärt.
Quelle: Ätherische Öle Nachschlagewerk 6.Auflage, 2014, Hrsg.: Life Science Publishing
Wenn du ätherische Öle benutzen möchtest, achte darauf, dass sie 100% rein sind und nicht mit synthetisch hergestellten Ölen gestreckt sind. Auch wo die Pflanze wächst, wann sie geerntet und wie das Öl gewonnen wird, spielt bei der Qualität und der Wirksamkeit eine wesentliche Rolle.